<2015>
Nach dem Essen, Sprechen nicht vergessen! In der Logopädie-Stunde isst Toni häufig sein "Frühstück". Danach ist es besonders wichtig, die Stimmlippen wieder frei zu kriegen! Da soll nichts drüberhängen und später beim Einatmen die Luftröhre runterrutschen! Nur durchs Räuspern, Schlucken oder Husten klappt das bei Toni nämlich nicht. Vor allem, da er mit dem "Husten-auf-Kommando" noch ziemliche Probleme hat. Dazu bräuchte er noch viel kräftigere Muskeln - wir trainieren noch. Effektiver ist es momentan, ihn zum Sprechen zu animieren. Nun war Toni auch früher (also vor dem Unfall) eher sparsam in der Kommunikation. In der Therapie mit der Logopädin wurde daher gleich zu Beginn tief Verinnerlichtes von ihm erfragt: Er soll
Macht er alles, von "Wiedehopf" bis Uganda ist alles drin! Er sorgt da schon für Abwechslung und Überraschungen! Ersatunlich - vor allem, weil durch das Schädel-Hirn-Trauma und die lange Wachkoma-Phase noch vor ca. anderthalb Jahren nicht klar war, ob und was er überhaupt verstehen kann! Sprachaphasie und Sprachapraxie standen da im Raum. Dazu aber ein andermal mehr! Heute geht es ja ums Reden! Natürlich dauert das Sprechen bei Toni seine Zeit. Zwischendurch muss er immer mal wieder schlucken (und das geht ja bei Toni nicht automatisch - er muss sich bei jedem Schluck konzentrieren) oder Gähnen und danach schlucken. Es dauert eben alles - Entschleunigung pur! Heute nach dem Essen schaut er also auf seinen selbst-gesticktes Kalender-Wandbild, während er die Monate aufzählt. So wie ich das aus ihrer Erzählung rausgehört habe, ist noch immer was im Hals! Also bittet die Logopädin (oder Mama) ihn, das Alphabet aufzusagen. Und Toni: "A - B - C -[...] - Fau - Weeh - Iggs - Übbsilon - November!" Ich habe Tränen gelacht!! :-) Kommentare sind geschlossen.
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August 2020
AutorIn den ersten dreieinhalb Jahren nach dem Unfall fast immer mit dabei |