Tonis Ziel ist vorrangig noch immer das Gehen! Dabei macht er ja wirklich schon gute Fortschritte. Allerdings ist noch viel Übung nötig. Vor einer Stunde waren wir im nahen Fitness-Studio - dort durften wir mit Toni im Rollstuhl hin und ein Laufband ausprobieren. Einfach um zu sehen, wie Toni das überhaupt bewältigen kann und empfindet. Der Vorteil am Laufband ist, dass es stabil steht und er unbewusst deutlich spürt: "Ich schwanke, weil ich links nicht genug Kraft aufbringe!" und sich so selbst korrigieren kann. Aber ich greife vor: Er bewältigte den Schritt auf das Laufband sehr gut, war sofort mit den Händen an den Stützgriffen und wollte schon fast vor dem Start losgehen. Die Geschwindigkeit von 0,8 km/h konnte er bewältigen, auch wenn es eher an der Obergrenze seiner momentanen Leistungsfähigkeit liegt. Wir stützten nur zu Beginn rechts und links unter den Armen, ließen aber los, als er meinte, er schaffte es auch so. Zum Staunen blieb kaum Zeit. Nach etwa 30 Sekunden machten wir eine kurze Pause. Wieder aufrichten und dann wollte er direkt weitergehen. Also das Laufband neu starten und los gings erneut. Toni trug ein stolzes Grinsen im Gesicht. Diesmal hielt er eine Minute durch, lief danach von uns gestützt rückwärts wieder vom Band runter und setzte sich erschöpft in den Rollstuhl. Zuvor sagte er auf Nachfrage, er sei nicht aufgeregt, er würde sich darauf freuen.
Nun ist er eine Weile wieder daheim und hat sich ausgeruht. Gerade hörte ich: Mama: "Wo bist du gerade?" Toni: "In Balingen." Mama: "Und was machst du?" Toni: "Injoy - für die Bewegung!" Herzlichen Dank an das Studio, dass wir einfach kommen und es ausprobieren konnten. Wir waren alle völlig baff, dass er das so "easy" bewältigt hat und offenbar richtig Spaß daran hatte.
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Langsam aber sicher kommen wir unserem Ziel näher! Es gibt Neuigkeiten:
Demnächst möchten wir einen Verein gründen, der nicht nur Wachkoma, Schädel-Hirn-Trauma-Betroffenen oder tracheotomierten Personen hilft, sondern auch anderweitig dauerhaft behandlungspflegebedürftige Personen und deren (pflegenden) Angehörigen sowie grundsätzlich allen Interessierten offen steht. Es soll eine Begegnungsstätte werden, in der Berührungsängte abgebaut werden können und viel erfahren werden kann - vor allem ein Ende des Isolation. Wer mehr darüber wissen, unterstützen oder mitmachen möchte, findet unter www.inotverein.weebly.com die vorläufige Internet-Seite. |
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August 2020
AutorIn den ersten dreieinhalb Jahren nach dem Unfall fast immer mit dabei |