Ungewöhnliches Ergotherapie-Gerät Natürlich gibt es viele unterstützende ergotherapeutische Hilfsmittel mit denen Toni auch immer wieder übt. Aber seine Motivation ist beim Einsatz von Alltagsgegenständen am größten. Während einer Ergotherapie-Stunde fragte Mama den Therapeuten nach einem Gerät, bei welchem Toni seine linke spastische Hand besser trainieren kann. „Verschiedene Wasserhähne“, fiel unserem Ergotherapeuten spontan ein. Offensichtlich war Toni von dieser Idee begeistert. Denn er drängte darauf, zum Baumarkt zu fahren. Also verfrachtete Mama ihn kurzerhand ins Auto und fuhr mit ihm zum Baumarkt. Mit drei unterschiedlichen Wasserhähnen waren sie nach kurzer Zeit wieder daheim. Ein stabiler Styroporblock diente vorübergehend als Halterung für die Armaturen. Unser befreundeter Schreiner fand die Idee dieses Therapiegerätes sehr gut und fertigte aus hochwertigem Holz umgehend eine Befestigung für die Wasserhähne an. Glücklicherweise besaß er noch 2 defekte aber für diese Zwecke sehr gut geeignete, „therapeutische“ Exemplare um die Sammlung zu erweitern. Toni ist motiviert und kann daran nun beidhändig oder nur mit jeweils einer Hand die Hähne auf- bzw. zudrehen, die Siebchen ausschrauben und die Dichtungen auswechseln. Funktioniert prima!! :-) Dieser Artikel erscheint aktuell in den hiesigen Tageszeitungen - wir hoffen, er bringt etwas in Gang! Selbstbestimmt gepflegt „rund um die Uhr“ Balingen: Interessenten für Gründung einer Pflege-Wohngemeinschaft gesucht Mit einem Schlag kann sich das Leben radikal verändern; ein schwerer Unfall, ein Schlaganfall, eine Hirnblutung oder ähnliches. Oft sind junge Menschen plötzlich Tag und Nacht auf fachkundige Pflege angewiesen. Um diese Menschen und ähnlich Betroffene nicht nur zu versorgen, sondern auch ausreichend und individuell zu fördern, ist in den Pflegeheimen der Personalschlüssel nicht vorhanden. Diese schwer pflegebedürftigen Menschen können sich in einer familiären Umgebung durch eine aktivierende Pflege und auf die jeweilige Situation angepasste Therapien positiv entwickeln. Wahrnehmung, Motivation und sogar einfache Kommunikation nehmen zu. In einigen Fällen ist sogar ein Wiedererwachen möglich. Mit dem neuen Gesetz für unterstützende Wohnformen, Teilhabe und Pflege (Wohn-, Teilhabe- und Pflegegesetz – WTPG) ermöglicht das Ministerium für Soziales und Integration Baden-Württemberg pflegebedürftigen Menschen eine Wohnform die stark dem Leben in den eigenen vier Wänden ähnelt. In einer „selbstverwalteten Wohngemeinschaft“ regeln die Bewohnerinnen und Bewohner oder deren Angehörige alle Angelegenheiten eigenverantwortlich. Dies bedeutet, dass sie unter anderem Pflege- und Unterstützungsleistungen frei wählen und Dinge des täglichen Lebens selbstbestimmt gestalten. Die oben genannten positiven Entwicklungen sind für uns in der Regionalgruppe „Balingen und Umgebung“ des Bundesverbandes Schädel-Hirnpatienten in Not e. V. Motivation und Ansporn, auch anderen schwer pflegebedürftigen Menschen ein lebenswerteres Leben zu ermöglichen. Wir wollen im Zollernalbkreis eine selbstverwaltete Wohngemeinschaft als Pilotprojekt einrichten und suchen weitere Angehörige, die an dieser Wohnform interessiert sind. Ferner sind wir auf der Suche nach einem geeigneten Objekt. Wer an dem Projekt interessiert ist oder ein Gebäude für diesen Zweck besitzt, darf sich gerne bei der Leiterin der Regionalgruppe unter der Telefonnummer: 07433-9032814 oder E-Mail: [email protected] melden. Wir laden schon heute ganz herzlich zu unserem nächsten Treffen ein. Es findet am Donnerstag, 07.03.2019 um 18 Uhr im Hotel Stadt Balingen im Konferenzraum statt. |
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August 2020
AutorIn den ersten dreieinhalb Jahren nach dem Unfall fast immer mit dabei |