Seit einigen Monaten hat Toni ja deutliche Fortschritte gemacht. Nicht nur wörtlich beim Geh-Training sondern auch in der Kommunikation.
Er spricht zwar nicht normal, aber seine kurzen Antworten variieren inzwischen und klingen eher wie gehabt. Kurz hatte ich das ja bereits erwähnt. Vielleicht war das früher auch schon so und wir haben es aufgrund der eingeschränkten Kommunikation (Ja/Nein/Schulterzucken) nicht als solches wahrnehmen können. In letzter Zeit jedoch fällt uns vermehrt auf, dass Toni auch immer mal wieder bewusster wird. Ihm wird wohl manchmal klar, in welcher Situation er ist und findet das manchmal traurig. Dass er im Rollstuhl sitzt, vieles nicht mehr so kann wie früher. Das ist neu für uns. Seine Trauer mitzutragen, ihm seine vielen Fortschritte aufzuzeigen, ihm erklären, dass er zu Beginn ja nicht mal die Nase kratzen konnte, wenn es ihn dort kitzelte. Gleichzeitig erhalten wir durch die umfassenderen Antworten jetzt auch ein deutlicheres Bild davon, wo er sich „im Geiste“ aufhält, wenn er offensichtlich nicht unsere Realität teilt. Mama sagt dazu: "Er ist in seiner Welt." - dort ist er die meiste Zeit des Tages. Auf Nachfrage erzählt er dann, wo er gerade wohnt (und dadurch wird klar, in welcher „Zeit“ seiner Vergangenheit er sich befindet) und was er da macht, auf welcher Baustelle er arbeitet, wen er besucht. Wenn er sehr angestrengt, angespannt und unglücklich wirkt, fragt Mama nach, ob es dort schön ist. Wenn nicht, dann versucht sie ihn zurückzuholen und abzulenken. Fernsehen (Naturdokumentationen, Reiseberichte, etc...) ist da das effektivste Mittel. Gerade wenn er Gespräche mitbekommt, scheint er sich mehr Gedanken um seine Situation zu machen und ist dann traurig. Das ist ja eigentlich völlig „normal“ und nachvollziehbar. Im Grunde ist es sogar ein schöner Fortschritt. Dennoch ist es in gewisser Weise neu und wir müssen uns erst einmal darauf einstellen, mit der Trauer nicht mehr allein zu sein. Insofern also ein "mehr" an bewusst sein - sowohl für Toni in kurzen Momenten als auch für uns "zu Besuch in seiner Welt". Zur Veränderung der Möblierung im Schlafzimmer: Sehr geehrter Herr Lebherz, bis vor etwa 2 Jahren schlief ich gut auf einem - auf meine Schlafgewohnheiten (Seitenschläferin) eingestellten - Bettrost und einer hochwertigen Matratze. Aufgrund der „rund um die Uhr“- Pflege meines Mannes machten sich jedoch vermehrt Rückenprobleme bemerkbar. Häufig fand ich in diesem Bett keine angenehme Lage und stand am Morgen mit Verspannungen auf. Deshalb entschied ich mich für das von Ihnen angebotene RELAX 2000 Schlafsystem. Schon bald stellte ich fest, dass die körperlichen Wehwehchen, die sich nach einem intensiven Pflegetag gebildet haben, morgens wie weggeblasen sind. Ich finde in dem neuen Bett schnell eine Position, in der sich mein Körper entspannen und ich gut schlafen kann. Immer wieder bin ich positiv überrascht, wenn ich am Morgen schmerzfrei und entspannt aufwache. Solch ein angenehmes und entspanntes Schlafgefühl wollte ich auch meinem pflegebedürftigen Mann ermöglichen. Und außerdem hatte ich den Wunsch, das geliehene ältere Krankenbett samt „Bettgalgen“ (Auftrichthilfe) und den dazugehörenden Nachttisch gegen eigene Pflege-Möbel zu tauschen. Sie waren sofort bereit, das beinahe Unmögliche für uns möglich zu machen; ein Pflegebett mit Naturmaterialien. Schon rein optisch sind die von Ihnen hervorragend gefertigten Pflegemöbel ein Gewinn für unser Schlafzimmer. Mein Mann legt sich seitdem mit einem Lächeln ins Bett und freut sich sichtlich über die Strickleiter als Aufrichthilfe. Er genießt auch den zusätzlichen Platz (10cm) in der Breite. Offensichtlich liegt er auf dem RELAXE 2000-System auch gut, denn seine Nächte sind jetzt ruhiger. Diese Investition hat sich also für uns beide in jeder Hinsicht gelohnt. Herzlichen Dank! Elfriede Adler-Merbach & Anton Merbach |
Kategorien
Alle
Archive
August 2020
AutorIn den ersten dreieinhalb Jahren nach dem Unfall fast immer mit dabei |