Das war das Motto eines Vortrags von Frau Gabriele Schneider, Seniorenbeauftragte aus Oberndorf über Alternative Wohnformen, den ich gestern bei der hiesigen AMSEL-Kontaktgruppe besucht habe.
Das Credo: Die Gesellschaft muss sich ändern; weg vom Individualismus beim Bauen/Wohnen; hin zum Leben in Gemeinschaft; jeder mit seinem Rückzugsort, aber mit direktem Zugang zu gemeinschaftlich genutzten Begegnungsräumen; wo fürsorglich aufeinander geachtet wird und sich im Rahmen der Möglichkeiten bei Bedarf gegenseitig geholfen werden kann; wo der Wert des Einzelnen sich nicht an der körperlichen Leistungsfähigkeit orientiert. Die Referentin stellte auch ein weiteres Wohnmodell vor; das „Wohnen in Gastfamilien“. Offenbar gibt es dies nicht nur für psychisch-kranke Personen, sondern auch für ältere Menschen und für Menschen mit Behinderung (z. B. Multiple Sklerose). Auf dem Weg zu Mamas Ziel (einer selbstverwalteten Pflege-WG) sind wir inzwischen an einem Punkt angelangt, an dem wir nicht mehr nur für Toni und andere SHT-Patienten im Wachkoma oder danach eine gute Unterbringung und Pflege suchen. Stattdessen könnten wir uns vorstellen, „unter dem selben Dach“, aber in Gemeinschaft mit einer selbstverwalteten Pflege-WG zu wohnen. Damit wären unsere Sorgen, was geschieht, wenn Mama die Pflege einmal nicht mehr in dem Maß leisten kann wie bisher, gelöst. In der Pflegewohngemeinschaft könnte Toni zusammen mit anderen Menschen verschiedener Krankheitsbilder (z. B. ALS, Parkinson, MS, Schlaganfall, …) mit hohem oder wachsendem Pflegebedarf leben, versorgt und gefördert werden. Der Gemeinschafts- und Begegnungsraum soll ein Ort werden, an dem die Angehörigen, aber auch Interessierte jederzeit willkommen sind, sich begegnen und einbringen können und aus der Isolation herauskommen ¦ eine gelebte Teilhabe. Vielleicht darf unser Ziel Wirklichkeit werden und wir finden Gleichgesinnte, die sich ebenfalls aktiv mit der eigenen, zukünftigen Wohnsituation beschäftigen und vorsorgen möchten. |
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August 2020
AutorIn den ersten dreieinhalb Jahren nach dem Unfall fast immer mit dabei |