Manchmal haut Toni abends noch einen Brüller raus. Zwei Beispiele möchte ich hier kurz festhalten:
Am Abend gibt es immer die gleichen Rituale, bevor Toni ins Bett gebracht wird. Die Lagerungskissen werden im Wohnzimmer gelassen, die Decken um Schulter und Beine ebenfalls. Die Nahrung muss durchgelaufen sein, der PEG-Schlauch nachgespült. Die Leitung wird ab-gestöpselt und seine Brille setzt er ab und sie bleibt im Wohnzimmer auf dem Tisch liegen. Danach geht es ins Bad für die Abendhygiene: Platzhalter sauber machen, Zähne putzen, Schlaf-Klamotten anziehen... Neulich abends nahm er die Brille ab, arbeitete bei allem gut mit (Ellbogen hoch, Beine vor, Beine zurück etc.). Alles war fertig und Mama wollte ihn ins Bad fahren, da greift er völlig unerwartet nach seiner Brille und setzt sie sich auf. Darauf angesprochen meinte er ganz trocken: „I will gucka wo's na goht!“ (Ich will sehen, wo es hin geht) Und ein anderes Mal saß er vor dem Fernseher, schlief aber bereits seit Minuten deutlich erkennbar. Auf die Frage, ob er denn nicht müde sei und so langsam mal ins Bett möchte, antwortete er: „Nein!“ „Warum nicht, du bist doch ganz müde!“ „No ka i nimme doh schlofa!“ (Dann kann ich nicht mehr hier schlafen) Kommentare sind geschlossen.
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August 2020
AutorIn den ersten dreieinhalb Jahren nach dem Unfall fast immer mit dabei |