Es ist schon seltsam, wie schnell es gehen kann. In einem Moment wird aus Tonis Fortschritten wieder ein totaler Intensiv-Patient. Da sind plötzlich wieder tausend Schläuche und Geräte und Aufmerksamkeiten notwendig, die lange passé waren.
24 Stunden am Tag beatmen mit dem (lauten – aber glücklicherweise mit laaaangem Schlauch ausgestatteten) Sauerstoffgerät, regelmäßig absaugen, die Fersen und die Hüfte genauestens beobachten, da sonst schnell ein Dekubitus droht. Bei jedem Husten, bei dem es ihn durchschüttelt, rutscht die Atemmaske oder die Sauerstoff-Brille. Oder er entfernt das einfach, weil es ihn „stört“ (kitzelt, drückt, reibt – was auch immer). Auch dass sich das Leben quasi im Flur abspielt oder komplett ins Schlafzimmer verlagert (weil man ständig rennen muss), war sehr gewöhnungsbedürftig. Wobei, vielmehr zeigt es ja auf, wie gut es eigentlich bisher lief. Und wie selbstverständlich ich alle Mini-Fortschritte angenommen habe; ständig drauf wartete, weitere Fortschritte zu sehen. Tja, so läuft das ja immer: Erst wenn es weg ist, weiß man zu schätzen was man hatte! Inzwischen sind wir wieder darauf eingestellt. Denn glücklicherweise ist das ja auch so: man gewöhnt sich schnell! Kommentare sind geschlossen.
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August 2020
AutorIn den ersten dreieinhalb Jahren nach dem Unfall fast immer mit dabei |