Toni schwitzt und kämpft mit einem Atemwegsinfekt.
Im Gegensatz zum letzten Mal, als er Fieber hatte, können wir dieses Mal ziemlich genau sagen, dass er wohl draußen einen Zug abbekommen hat, auf den er nun unterkühlt/verschnupft reagiert. Naja, mal ohne Flaps - er hatte zuerst eine heisere Stimme und fieberte dann am Abend auf. Anders als beim letzten Mal konnte er in den ersten Fieber-Tagen produktiv abhusten. Dann nicht mehr. Und das Fieber blieb. Mit Antibiotika ist er jetzt fieberfrei. Allerdings ist seine Sauerstoffsättigung so schlecht, dass heute auf die Schnelle dringendst ein Sauerstoffgerät beschafft werden musste. Zuletzt benötigte er vor drei Jahren Sauerstoff?!? Das geht nun schon mehrere Tage so, die Nächte sind definitiv kein leichtes Spiel und bieten kaum Erholung. Er ist durch das Fieber nun sehr geschwächt, hat kaum Kraft zum Husten. Er braucht viel mehr Sauerstoff als bei früheren Infekten, damit die Sättigung besser ist - gut ist aber auch anders. Irgendwie muss ich das alles wohl unterschätzt haben. Heute wurde mir klar, dass ihn das total zurückwirft. Allein schon kräftemäßig! Bis er wieder auf dem Stand von vor 8 Tagen sein wird, werden sicher Wochen vergehen! Das fordert also viel Einsatz und Geduld und enorm viel Kraft (auch weil die Pflege ja aufgrund seiner Schwäche wieder schwerer für Mama werden wird). Irgendwie hangeln wir uns von "Wenn nur... dann wird es besser..." zum nächsten "Wenn... dann...". Es kommen freie Tage, dringend benötigt, aber ich habe nicht die Erwartung, dass uns das zu neuer, frischer Kraft verhilft. Sicher, ich bin einfach erschöpft und müde. Ich frage mich, wie es dann erst meiner Mutter wirklich geht. Und ehrlich gesagt: da ist nicht mal mehr Kraft fürs "Sorgen machen"! Das ist wirklich eine neue Dimension des gefühlten jahrelangen Ausnahmezustands. Ich wünsche mir so dringend: Einfach eine Kraft-Dusche nehmen zu können und dabei bis obenhin voll aufgeladen werden mit Energie. Mit so viel Energie, dass es für die nächsten Jahre reicht. Dabei bin ich mir bewusst, dass es viele Familien gibt, in denen Pflege, Ausnahmezustände und Energie-Mängel ähnlich "wüten". Für alle, die das brauchen (noch viel dringender als ich, die ich abends zu mir nach Hause gehe und nicht jeden Husten-Versuch in der Nacht höre) versuche ich positiv zu denken und wünsche wenigstens erholsamen Schlaf, so kurz er auch ausfallen mag. Und wer weiß, vielleicht stehen irgendwann bald - vielleicht schon morgen - die Sterne etwas günstiger, sodass die kosmische Strahlung sich positiv auswirkt oder möglicherweise hilft mein Wunsch dabei, eine Gruppe der himmlischen Heerscharen herbeizusehnen, die lindernd beistehen oder in einem Mega Engel-Flashmob uns allen Kraft geben. Oder jeder von uns findet in sich die Quelle purer Lebenskraft, die uns hilft ALLES zu bewältigen, was sich uns bieten mag. Ja, das klingt doch wie ein Plan! Kommentare sind geschlossen.
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August 2020
AutorIn den ersten dreieinhalb Jahren nach dem Unfall fast immer mit dabei |