Als ich am Wochenende die Wohnung betrat, hörte ich Mama genervt vor sich hinschimpfen. Nicht ohne Grund aber mit erstaunlicher Wirkung! „Toni! Was soll denn das? Lass das jetzt!“ Nach der ersten Sorge (um Mama) hörte ich eine kurze Weile zu und ging dann zu den beiden.
Schließlich musste ich lachen: der Ärger gab ihr ganz offensichtlich die nötige Kraft und Energie, um Toni nach zwei Tagen Bettruhe mal wieder in den Rollstuhl zu befördern (auf die „alte“ Weise) mit Liftertuch und Deckenlifter und so wie es eben gemacht werden muss, wenn er keine Kraft hat, um aktiv mitzuhelfen. Das war so ein Tag, an dem gar nichts rund lief. Mama stolperte fast, der Sprudler fiel zweimal runter, der Fernseher funktionierte plötzlich nicht mehr (tags drauf war da zuminedest alles einfach wieder normal) und noch mehr solche Dinge, die nicht dramatisch waren (zum Glück), sich aber derart häuften, dass schließlich fast hysterisches Lachen als einzige Option übrig blieb. Nur als Beispiel: Wir sind ja gerade alle ziemlich angeschlagen (erkältungstechnisch) und Mama meinte, ich solle doch einfach auch inhalieren, das Gerät mit allem Zubehör stand ja direkt betriebsbereit neben mir. Ich nahm den Schlauch, schaltete es ein und hielt mir das Ende einfach vor die Nase. Mama (nach einer halben Minute): „Ha Karin, du musst ja schon den Vernebler anstecken!“ Den hatte ich völlig vergessen! Und hätte es wohl auch nach 5 Minuten nicht gemerkt... ups, peinlich! Kommentare sind geschlossen.
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August 2020
AutorIn den ersten dreieinhalb Jahren nach dem Unfall fast immer mit dabei |